Seit Oktober 2018 ist Tamara Trösch Inhaberin des Geschäfts Blumen Bill in Turgi. Die Übernahme eines solchen Geschäfts ist aufwendig. Doch Tamara hatte tatkräftiger Unterstützung bei der Verwirklichung ihres Herzenswunsches..
„Das war schon immer mein Traum, schon als Kind“, antwortet Tamara Trösch auf die Frage, wie es dazu gekommen sei, dass sie nun einen eigenen Blumenladen führt. Dieser Traum wurde für sie im Oktober 2018 wahr, da übernahm sie den Laden von Monika Bill. Bei ihr hatte sie schon die 3-jährige Lehre, Praktika und einen Teil ihres Arbeitslebens verbracht. Eine Webseite folgt demnächst, denn – „Man kann nicht alles gerade am Anfang machen.“
Kunden und Kollegen
Blumen Bill hat sowohl Stammkunden als auch Laufkundschaft. Stammkunden sind – unter anderem – Firmen, Restaurants, aber auch Privatleute. Das Einzugsgebiet ist recht gross, es geht bis Mellingen und Baden. Tamara Trösch bietet Blumenabos, bei denen sie jede Woche oder jeden Monat liefert. Beim Ausfahren oder auch zu Anlässen wie Muttertag oder Valentinstag helfen Freunde und Familie mit. Mit dem Blumenladen besteht ein gutes kollegiales Verhältnis: „Wir ergänzen einander.“
Mehr als Blumen verkaufen
Einen Blumenladen zu führen, sei mehr Arbeit, als man auf den ersten Blick so vermute. „Das ist nicht so, dass da einfach jemand im Laden steht und Blumen verkauft“, sagt Tamara Trösch. Die Auslieferungen bräuchten Zeit, das Herrichten von Bestellungen ebenfalls, das Rüsten der Blumen und dann natürlich der Bürokram. Auch der Einkauf sei aufwändig, nicht nur, wenn es Spezialwünsche gäbe, die auszuführen ihr aber eine Herzensangelegenheit ist. Die betriebswirtschaftliche Seite hat Tamara Trösch in ihrer Lehre mitgegeben bekommen.Lieber regionalJeden Morgen fährt Tamara Trösch zur Blumenbörse, um frische Ware zu holen. Die meisten Blumen kommen nicht aus der Schweiz. Einige wachsen in den südeuropäischen Ländern, viele aber sind aus Ländern nahe dem Äquator. Tamara Trösch versucht allerdings, saisonal und regional zu bleiben.
Vergängliche Schönheiten
Und die Blumen, die nicht verkauft werden? Ein paar nimmt Tamara Trösch mit nach Hause. Und einige landen auf dem Kompost, auch wenn sie eigentlich noch gut aussehen, aber eben nur noch kurz haltbar sind. Maximal zwei Tage habe sie ihre Schnittblumen im Verkauf, danach seien sie einfach nicht mehr frisch genug. „Das schmerzt schon ein bisschen, die sind ja eigentlich noch so schön“, gibt Tamara Trösch zu.
Grüne Daumen nach Masterplan
Dass Florist ein typischer Frauenberuf sei, will Tamara Trösch nicht ganz so stehen lassen. Es gäbe auch kreative Männer, sagt sie. Die gibt es sicher, irgendwo, aber der neueste Marketingcoup von Fleurop lässt tief blicken: Tamara Trösch verkauft als Fleurop-Partnerin die „Männerpflanzen“ – Freddy, den Hauswurz, George, den Elefantenfuss, Bill, den Geldbaum oder Charlie, die Glückskastanie und so weiter. Pflanzen, die nicht viel Pflege und Ansprache brauchen und deren bescheidenen Bedürfnisse ausserdem im Internet Punkt für Punkt beschrieben sind. „Meist kaufen das Männer für ihre Kollegen oder für sich selber“, so Tamara Trösch.
Anstrengender Traum
FloristIn ist eine körperlich anstrengende Arbeit. Während es im Hochsommer noch angenehm sein mag, in dem gekühlten Raum Blumen zu rüsten, ist das im Winter definitiv nicht mehr der Fall. Auch das viele Stehen treibt so manchen, anfänglich begeisterten, Stift in einen anderen Beruf, dazu kommen immer wieder Schnittverletzungen durch Messer und Gartenscheren. Und eine der grössten Gefahren lauert auf dem Boden in Form von abgeschnittenen Pflanzenblättern, die den Boden in eine Rutschbahn verwandeln. Schon mehr als einmal hat Tamara Trösch die Erfahrung machen müssen, dass es besser ist, beim Rüsten immer wieder den Besen zu schwingen.
Doch obwohl sie als Schülerin zwar in diversen Berufen geschnuppert hatte, ist für sie Floristin DER Beruf schlechthin. Mit dem eigenen Blumenladen ist nun der Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.